Veranstaltungen
Milo Probst & Jonathan Pärli: Doppelbuchvernissage
Ökologie und Migration sind Themen der Stunde und eng miteinander verwoben. Wie aber die Geschichte dieser sozialen Bewegungen schreiben? Die beiden Historiker Milo Probst & Jonathan Pärli stellen ihre neuen Bücher vor und diskutieren relevante Fragen.
Philosophie im Gespräch
Philosophie im Gespräch gibt der freien Diskussion einen Ort, in welchem drängende Fragen aufgeworfen und gemeinsam angegangen werden. Dieses mal zum Thema «Unsere Spielräume». Zwar ist das Leben wohl kein Spiel, möglicherweise hat es jedoch Spiel – hineingespannt zwischen Geburt und Tod. Seine eigenen absoluten Grenzen eröffnen vielleicht für uns Spielräume, im Gespräch loten wir diese aus. Leitung: Marc-André Kaspar.
Kapitalismus und Ökologie: Eine europäische Perspektive
Simon Schaupp und Markus Wissen beleuchten die dringliche Frage, wie das kapitalistische Wirtschaftssystem und die ökologische Krise zusammenhängen. Beide präsentieren ihre aktuellen Werke und tauschen ihre Überlegungen und Erkenntnisse aus, um mögliche Auswege aus der ökologischen Krise zu diskutieren. Moderation: Nicole Gisler.
Christian Lehnert: Das Haus und das Lamm
Dinge sehen, für die andere kein Auge haben. Christian Lehnert, vielfach preisgekrönter Dichter und evangelischer Theologe, übernimmt in seinem neuen Buch die Rolle des modernen Mystikers. Er schlüpft in die Rolle des Exaktoskopen und braucht dazu kein Teleskop, nur zwei Augen, einen Kopf und eine Persönlichkeit.
Joachim Küchenhoff: Vom Dringlichen und vom Grundsätzlichen
Unsere neue Reihe «Psychoanalyse und Gesellschaft» eröffnet Joachim Küchenhoff mit seinem Buch «Vom Dringlichen und vom Grundsätzlichen». Er zeigt auf, wie sich die kritische Theorie der Psychoanalyse in verschiedenen Wissens- und Lebensbereichen anwenden lässt: Wer sind die Anderen für mich? Lässt sich Gewalt eingrenzen? Was ist Glück? Wie können wir mit Ausnahmezuständen umgehen?
Florian Wüstholz & Martin Bichsel: hoffen bleibt erlaubt
Wo bleibt die Zuversicht, wenn die Klimakrise ungebremst ihren Lauf nimmt und weiter angeheizt wird? Florian Wüstholz und Martin Bichsel nehmen uns mit auf eine audiovisuelle Reise von Bern nach Teheran. Von Januar bis August 2022 waren sie auf dieser Route mit dem Velo unterwegs, sind dabei vielen klimabewegten Menschen begegnet und haben deren Geschichten zugehört
Ruth Loosli & Vera Schindler-Wunderlich: Lyrik im Labyrinth
Ein Labyrinth als Resonanzraum für Klänge, Rhythmen & Arrangements der zeitgenössischen Lyrik! Zwei Dichterinnen lesen, erzählen und erkunden gemeinsam. Moderation: Martin R. Dean.
Christoph Keller & Roland Fischer: Der grosse Wahn des Ingenieurs
Roland Fischer und Christoph Keller fühlen dem technologischen Grössenwahn nach. Sie thematisieren das (männliche) Bedürfnis nach Umgestaltung von Welt und werfen dabei einerseits einen Blick auf Ingenieursprojekte aus dem vergangenen Jahrhundert. Andererseits loten sie aus, welche Dimensionen der Drang nach Technologie und Innovation heute annimmt, unter anderem besprechen sie den technozentrischen «engineering mindset» aus dem Silicon Valley.
Jana Lucas: Kleine Basler Kunstgeschichte
Von der Galluspforte bis zur Graffiti-Kunst, von Hans Holbein bis zu Jean Tinguely: Jana Lucas nimmt uns mit auf eine Reise der besonderen Art und berücksichtigt dabei verschiedene Jahrhunderte, vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Die Kunsthistorikerin schildert, wie die jeweiligen Kunstwerke mit der Geschichte der Stadt verbunden sind und aus welchem Grund sie bis heute zu begeistern vermögen. Neben prominenten Namen kommen auch Kunstschaffende zur Sprache, die weniger bekannt oder in Vergessenheit geraten sind. Ein besonderes Augenmerk gilt den von der Kunstgeschichte oft übergangenen Frauen.
Alex Tiefenbacher: CO2-Ausstoss zum Nulltarif
Das Emissionshandelssystem (EHS) ist ein zentrales politisches Klimaschutzinstrument in der Schweiz und der EU. Alex Tiefenbacher und Luca Mondgenast haben erstmals untersucht, was die Teilnahme am Schweizer EHS für die einzelnen Firmen heisst. Sie zeigen: Von 2013 bis 2020 bezahlten die grössten Umweltverschmutzer über das EHS nur einen Bruchteil ihrer Klimakosten und konnten in mancher Hinsicht vom vermeintlichen Klimaschutzinstrument profitieren. Bis anhin schützte das EHS nicht das Klima, sondern die Konzerne.
Helmwart Hierdeis: Bartlebys fantastische Macht
Herman Melville stellt in seiner 1853 erschienenen Erzählung Bartleby der Schreiber einen Menschen vor, der sich der Welt ohne erkennbaren Grund konsequent verweigert. Bartlebys Gegenpart, der Anwalt, vermag es mit seinem Repertoire an moralischen Prinzipien und gewaltloser Autorität nicht, ihn aus der Negation herauszuholen und seinen Tod zu verhindern. Der Schreiber übt eine »phantastische Macht« auf ihn aus, die ihn hilflos macht. Ein beim Psychosozial-Verlag erschienener Sammelband bespricht diese literarische Figur aus unterschiedlichen Blickwinkeln.
Emil Angehrn: Die Zeit des Anderen
Die Zeit gehört einem nicht nur selbst, sondern ihre Qualität und Gestalt hängen auch von der Umgebung und vom Handeln anderer ab. «Ihr habt uns unsere Zukunft gestohlen» lautet etwa der Protest der Klimajugend. Inwiefern die Zeit nur unzulänglich begriffen wird, wenn nicht auch die Zeit des Anderen miteinbezogen wird, untersucht Emil Angehrn in seinem luziden Essay.
Rachael Moorthy: River Meets the Sea
Wir freuen uns sehr auf die Buchpräsentation des Romans «River Meets the Sea» von und mit Rachael Moorthy. Die Autorin erzählt über ihr Schreiben, liest aus ihrem Romandebüt und gibt möglicherweise Einblicke ins Masterstudium Literaturwissenschaft, das sie aktuell an der Universität Basel abschliesst. Moderiert wird der Abend von Andrew Shields.
Mitgliederversammlung
Alle Mitglieder sowie auch diejenigen, die es werden möchten, sind herzlich zur Mitgliederversammlung von Buch.Kultur eingeladen. Gemeinsam werden wir auf unsere Aktivitäten im vergangenen Jahr zurückschauen und uns über zukünftige Ideen und geplante neue Anlässe austauschen. Auch der Vorstand wird neu gewählt. Eröffnet wird der Abend mit einer lyrischen Intervention von Julia Rüegger.
Anton Bierl: Griechische Helden und warum wir sie brauchen?
Mit der «Zeitenwende» des völkerrechtswidrigen und brutalen Überfalls Putins auf die Ukraine wurde die These, heute lebe man in postheroischen Zeiten, weshalb man keine Helden mehr brauche, über Nacht zur Makulatur. Helden haben plötzlich überall wieder Konjunktur.
Philosophie im Gespräch
Philosophie im Gespräch gibt der freien Diskussion ein Ort, in welchem drängende Fragen aufgeworfen und gemeinsam angegangen werden. Dieses Mal zum Thema «Unsere Gebürtigkeit». Was also ist der Sinn unserer Gebürtigkeit? Wurden wir – wie E.T. oder Superman – auf die Erde geschickt? Sind wir eingebettet in ein determiniertes Naturgeschehen? Oder müssen wir die Verantwortung für unsere Geschichte und unsere Welt tragen, ertragen und austragen? Gesprächsmoderation: Marc-André Kaspar.
Lesekreis: Adorno
Im Rahmen eines Learning Contracts an der Universität Basel hat sich eine Gruppe von Philosophie Studierenden der Lektüre von Adornos ‘Einführung in die Dialektik’ angenommen. Wir freuen uns sehr, den Lesekreis zu seiner Abschlusssitzung in der Buchhandlung Labyrinth zu einer öffentlichen Veranstaltung zu begrüssen und sind gespannt auf die Präsentation des Buches und einen Einblick in die Erfahrungen des gemeinsamen Lesens.
Wolfram Malte Fues: Der universelle Intellektuelle
Im Gespräch mit Marc Steiner lädt Wolfram Malte Fues zu einer Auseinandersetzung mit der Figur des universellen Intellektuellen ein. Wie war der Grundriss dieser Figur und wer hat ihn wie und weshalb gezeichnet? Wie hat er sich verändert? Existiert die Figur bis heute oder ist sie inzwischen Vergangenheit? Und wenn sie das ist: Lässt sie sich vielleicht wieder in die Gegenwart einzeichnen?
Alex Glasner-Hummel: Geflohen Verboten Ausgeschlossen
Wie die kurdische Diaspora in Deutschland mundtot gemacht wird.
Viele Kurdinnen und Kurden, die heute in Basel, Bonn, Berlin und anderswo leben, sind einst aus ihrer Heimat geflohen, um Schutz vor Krieg und Verfolgung zu finden. Und doch kriminalisiert der Westen und insbesondere Deutschland fast alle Organisationen der kurdischen Diaspora. Die Fragen, die sich für den Kontext in Deutschland stellen, sind auch bei uns von Relevanz.
Andreas Isenschmid: Proust und das Jüdische
Andreas Isenschmid legt mit seinem Buch «Der Elefant im Raum» einen neuen Zugang zum Werk des bedeutenden Pariser Schriftstellers vor. Es ergibt sich darin eine vielseitige Begegnung mit dem Jüdischen in Prousts Schreiben. Lange Zeit schrieb Proust nicht direkt über das Jüdische und doch war es eigentlich immer präsent, besonders dicht in seinem epolchalen Roman À la recherche du temps perdu. Caspar Battegay moderiert den Abend.
Wolfram Groddeck: Meine Bemühungen. Aufsätze zu Robert Walser
Robert Walsers Werk besteht zu einem großen Teil aus Einzeltexten, die von einer eigenwilligen und hochreflektierten Poetologie geprägt sind. In sondierenden Lektüren stellt Wolfram Groddecks Buch ‘Meine Bemühungen – Aufsätze zu Robert Walser’ diese Eigenart heraus.
Marion Poschmann: Chor der Erinnyen
«Chor der Erinnyen» ist der neueste Roman der mehrfach ausgezeichneten Autorin und Lyrikerin Marion Poschmann. Sie erzählt darin humorvoll, poetisch und höchst originell von angepassten Freundinnen und aufbegehrenden Müttern. Zwischenmenschliche Beziehungsweisen, aber auch die Beziehung zur Natur sind von zentraler Bedeutung.
Philosophie im Gespräch
Das neue Format Philosophie im Gespräch gibt der freien Diskussion einen Ort, in welchem drängende Fragen aufgeworfen und gemeinsam angegangen werden. Unsere Sterblichkeit – lautet das Thema vom 14. November. Die Gesprächsmoderation übernimmt Marc-André Kaspar.
Julia Rüegger: Einsamkeit ist eine Ortsbezeichnung
In ihrem Lyrikdebüt versammelt Julia Rüegger Verse, die weit gereist sind, von Grönland nach Spanien, von Peru bis ins Fundbüro der Erinnerung. Nach einer zahlreich besuchten Vernissage bei den Sofalesungen gibt es nun eine weitere Möglichkeit, Julia Rüegger und ihre Gedichte kennenzulernen. Moderiert wird der Abend von Jelena Kern.
jachen andry: Poesie und Mehrsprachigkeit
2022 erschien im Verlag editionmevinapuorger der Gedichtband be cun rispli. Für diesen Erstling erhielt jachen andry einen der Schweizer Literaturpreise 2023.
Nun dürfen wir uns ab Herbst 2023 auf ausgewählte Gedichte in einem viersprachigen Band freuen. Der Autor jachen andry und die Verlegerin Mevina Puorger lesen aus den Gedichten und kommen miteinander ins Gespräch.
Über das Politische bei Mani Matter
In seinem Essay «Hemmungen und Dynamit» zeigt der Literaturwissenschaftler Nicolas von Passavant auf, wie sehr sich der Liedermacher Mani Matter in den verschiedenen Phasen seines Lebens mit politischen Themen beschäftigte; und wie eng dabei wissenschaftliches und künstlerisches Schaffen verbunden waren. Als Gesprächspartner wird Lucas Knierzinger den Abend moderieren.
Willi Gautschi und der Landesstreik 1918
Séveric Yersins Buch «Willi Gautschi et la grève générale de 1918» feiert Vernissage; in deutscher Sprache. Der Landesstreik von 1918 war die grösste innenpolitische Krise der modernen Schweiz: 250.000 Streikende standen 100.000 Soldaten inmitten der Spanischen Grippe gegenüber. Die Interpretation dieser Episode war und ist umstritten. Séveric Yersin und Sophia Polek im Gespräch zum Umgang mit dem Landesstreik, Willi Gautschi und Streik als politischem Mittel.
Wer sind Sie denn wirklich, Herr Gasbarra?
Eine Vatersuche auf zwei Kontinenten
Während eines Besuches bei seiner Halbschwester in Brasilien verbringt Gabriel Heim drei Wochen damit, die Konturen des unscharfen Trugbilds des Mannes zu erforschen, von dem er kaum mehr weiss, als dass es sein Vater ist. Das bei dieser Spurensuche entstehende Buch wird im September 2023 bei der «Edition Raetia» erscheinen. Gabriel Heim liest aus seinem Buch und erzählt über die aufreibende Spurensuche.
Vom Umgang mit schönen Dingen
«Das schöne Ding sagt: Ich bin ein Versprechen auf etwas, das du immer schon haben wolltest. Du wusstest es nur nicht.»
In den wohlhabenden Industriegesellschaften der Moderne haben sich auch die persönlichen Besitztümer explosiv vermehrt. Sie füllen unsere Keller, Dachböden und Schränke in einem Ausmass, dass wir sie manchmal gerne wieder loswerden würden und von einem Leben träumen mit ganz wenigen Dingen, den richtigen, wichtigen. Ökologisch sinnvoller wäre es ohnehin – aber geht das?
Auf Klimaspuren!
Klimaspuren – das war eine öffentliche Wanderung von Ilanz nach Genf entlang von Schauplätzen des Klimawandels. Mit Demonstrationen gegen die Weltverderber, mit Besuchen von Ermutigerinnen und Widerständlern. 625 Kilometer, 72 Ortstermine, 700 Wanderinnen und Wanderer. Geblieben ist ein Reportagebuch zum Stand der Dinge des Klimawandels in der Schweiz.
Wie entstehen heilige Berge - und haben sie eine Zukunft?
Der Mount Kailash in Asien, die Black Hills in Nordamerika oder der Uluru in Australien – rund um den Erdball gibt es zahlreiche Berge, denen in Geschichte und Gegenwart Heiligkeit zugesprochen wird. Deren religiöse Verehrung erfolgt mit Gebet, Meditation und Wallfahrt. Eine Kontrastfolie dazu bildet das Christentum, das lange wenig Interesse für die Natur aufbrachte. Im Zeitalter des Kolonialismus entstanden so vielfältige Spannungen.
Unser Veranstaltungsprogramm 2023 wird unterstützt durch die Christoph Merian Stiftung.